Der alte Gasthof G. Hampe, ein Grundstück, drei Gebäude. Sie erzählen von einer 200 Jahre alten Geschichte im Dorfzentrum von Deinsen im niedersächsischen Leinebergland. Hier fertigte der Tischler die Möbel an, man traf sich in der Kneipe, feierte Feste im Tanzsaal, übernachtete in einem der Fremdenzimmer, kaufte im ersten Selbstbedienungsladen der Region seine Lebensmittel, erhielt Briefe aus der Poststelle, oder half beim Konservieren und Mosten der Früchte aus der Obstplantage.
Kaum zu glauben, aber das alles existiert nicht mehr. Kein sozialer Treffpunkt. Keine Versorgung.
Dabei dienen die Gebäude des Tanzsaals und der Scheune als Nährboden für soziales Leben und werden durch ein neues Nutzungskonzept wieder aufblühen. Als Grundlage dafür dient die vorangegangene Projektstudie, insbesondere mit ihrer Standortanalyse und der Dorfumfrage.
Durch die neue Nutzung im Dorfzentrum werden das Landleben und die Dorfgemeinschaft, auch über die Grenzen von Deinsen hinaus befruchtet und zu einem Ort mit Mehrwert.
Die neue Nutzung ist ein „Zwillings-Konzept“ und trägt den Titel „Gemeinschaft trifft Vielfalt“. Zwei Nutzungen teilen sich hierbei ein Gebäude. Mit 24% und 14% sind Café und Kneipe die beiden stärksten Wünsche der Befragten Einwohner in Deinsen. Diese können in der Scheune untergebracht werden. In den Kategorien Sport und Kultur gab es die kreativsten und vielfältigsten Ideen. Hierbei finden Sportangebote wie Yoga, Gymnastik Tanz, aber auch Ausstellungen, Veranstaltungen, Lesungen und Konzerte auf dem Tanzsaal statt.
Für den ersten Eindruck des Raumgefühls fertigte ich aus MDF ein Modell des Gebäudekomplexes 
im Maßstab 1:50
Für die Verwendung der Farben und Materialien wollte ich die Identität des Dorfes, in Form der natürlichen Umgebung des Ortes aufgreifen und als Inspiration verwenden. Da sich aber hier die geografische Lage an den Wäldern und Wiesen mit den umliegenden Ortschaften deckt, habe ich das Wesen des ehemaligen Gasthofes G. Hampe einfließen lassen. Seine charakteristischen Eckpunkte sind die vielen unterschiedlichen Nutzungen in den vergangenen 200 Jahren. Auf Grundlage natürlicher Materialien aus Wald und Wiesen um Deinsen herum, im Zusammenhang mit Reliquien aus vergangenen Zeiten, entstehen Farb- und Materialkonzepte, die die Besucher*in in eine vertraute, zeitgenössische und wohlige Atmosphäre eintreten lässt.
Die Struktur von Pflanzen ist vielfältig. Somit können sie als Inspirationsquelle für Formen und Muster dienen. Die folgenden Seiten zeigen die Entwicklung von Mustern aus Pflanzendetails. Diese dienen als Bibliothek und können zur Weiterentwicklung in Kombination mit Farbe und Oberfläche im Wohnraum oder von Produkten eingesetzt werden.
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